... unentwegt ...

Künstlergärten in Galan, Frankreich (vorheriger Arbeitstitel: Irrgarten Denken) Ein Projekt zwischen / an Orten in Frankreich, Deutschland und anderswo.

Was im Künstlergarten neben der Polarisierung von Kunst und Natur zählt, ist nicht etwa das Zurück zu den Wurzeln, sondern, im Gegenteil, die Einwurzelung neuer Eigenschaften.

Das Sich-fremd-fühlen in der Welt ist wohl die Ursache für die meisten Künstler und Künstlerinnen, sich in der Kunst zu versuchen, ein Gegengewicht zur Härte der realen Welt zu finden. So führt der Künstlergärtner als Entwurzelter ein Leben-auf-dem-Weg, eine Existenz auf Wanderschaft, er muss sich zwischen den Dingen bewegen.

Der Garten steht als gewöhnlicher Ort für Bewegung: Gewöhnliche Orte sind immer ein Stück weit unbesetzt. Sie haben offene Stellen, wo ein Ahnungsvolles, Ungewöhnliches durchbrechen kann. Solche Orte lassen Platz für den, der sie ansieht.

Der Weg ist dabei für den Künstlergärtner eine Art von Spaziergang, der Weg als ein Bild des tätigen, lebendigen, vielfältigen Lebens. Der Weg im Garten, als Kunst gedacht, bildet symbolisch das Ausprobieren aller möglichen und unmöglichen Existenzformen. Menschliche Bewegung ist Unterwegssein, ist Sein in Bewegung, heißt also nicht, sich auf einer eindeutig gebahnten Route zu bewegen, sondern steht für Selbstveränderung als Weg.

Auch der Garten ist nichts Gegebenes, nichts Lineares, sondern stets im Werden. Dieses Werden macht ihn vergänglich und ewig zugleich, der Rhythmus der Natur. Und das in der Kunst? Dabei geht es nicht etwa um die Natur in der Kunst, sondern um die Natur der Kunst, das ist die Richtung der Fragen.

Was Künstlergärtner "zu-Wege-bringen", sind in erster Linie nicht Werke sondern Wege. Das Performativ und der Zweifel bilden hierbei die Form, und die Bedeutung entsteht zwischen den Dingen.